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1867 bis 1969

Die erste nachweisliche urkundliche Erwähnung der Feuerwehr Vierkirchen stammt vom 03.09.1876.

 

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Bestätigungsurkunde über die Gründung der Feuerwehr

 

Der erste Kommandant, damals noch Feuerwehrhauptmann, war der Sattlermeister und Landwirt Lampert Nefzger. Die Namen weiterer Mitglieder und Führungskräfte sind leider nicht überliefert. Im Jahre 1880 wurde die erste tragbare Druckspritze in Vierkirchen angeschafft. Das Wasser musste noch mit Eimern von der Entnahmestelle an die Brandstelle getragen und in die Pumpe eingefüllt werden.

 

Erst später, das genaue Datum ist leider nicht mehr bekannt, wurde eine fahrbare Saug- und Druckpumpe für damals 1.450 Reichsmark gekauft. Diese wurde im Einsatz und zu Übungen von zwei Pferden der Mayr'schen Brauerei gezogen. Unter anderem kam diese Druckspritze 1896 beim Brand beim Heiß in Vierkirchen zum Einsatz. Weitere große Brandeinsätze waren 1905 beim Wagner in Pasenbach, 26.07.1908 beim Gütlanwesen in Rudelzhofen und 22.01.1909 beim Beil in Rettenbach. Eine Standarte wurde 1902 angeschafft und geweiht. Auf der Rückseite ist der Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehren "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" verewigt.

 

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Gruppenfoto zur Standartenweihe 1902

 

Diese Standarte befindet sich auch nach über 120 Jahren immer noch im Besitz der Feuerwehr Vierkirchen. Sie ist gut erhalten und wird zu besonderen Anlässen neben der neuen Fahne getragen.

 

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Vorderseite der Standarte

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Rückseite der Standarte

 

Mit der Anschaffung der ersten Saug- und Druckpumpe 1910 wurden in Vierkirchen Löschbrunnen beim Schiache und beim Doagl sowie ein Löschteich im Schulgarten errichtet, um das für eine effektive Brandbekämpfung erforderliche Löschwasser bereitzustellen. Die Leistungsfähigkeit dieser Pumpe wurde unter anderem am 15.05.1912 beim Brand beim Sedlmeier in Rettenbach unter Beweis gestellt.

 

1925 bis 1942

Die erste schriftliche Aufzeichnung, die uns heute noch im Original zur Verfügung steht, ist das Stammlistenbuch, das ab 1925 geführt wurde. Damals standen 28 aktive Feuerwehrmänner im Dienste des Nächsten. Aufzeichnungen und Fotos über Einsätze und Vereinsveranstaltungen in dieser Zeit existieren leider nicht.

 

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Stammlistenbuch von 1925

 

Im Jahr 1935 wurde unsere Feuerwehr unter anderem zu vier großen Bränden gerufen. Dies waren der Kohlenhausbrand in der Brauerei Vierkirchen, der Brand eines Anwesen in Oberwiedenhofen, ein Brand bei Hagn in Riedenzhofen, sowie ein Zimmerbrand bei Risch in Vierkirchen. Bei diesen Einsätzen wurde noch die handbetätigte Pumpe von 1910 eingesetzt.

 

Im Jahre 1938 wurde an der jetzigen Asbacher Straße, gegenüber dem Pfarrhaus, ein für damalige Verhältnisse sehr zweckmäßiges neues Feuerwehrgerätehaus errichtet. In diesem konnten neben der bereits erwähnten Spritze auch die mittlerweile angeschafften Ausrüstungs-gegenstände wie Schlauchkarren, Stützleitern, aber auch die Schutzausrüstung wie Gurte, Helme und Uniformen untergebracht werden. Mit der Anschaffung eines Tragkraftspritzenanhängers mit kompletter Beladung begann 1942 auch in Vierkirchen die moderne Zeit der Brandbekämpfung mit Hilfe von motorbetriebenen Feuerlöschkreiselpumpen.

 

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Tragkraftspritzenanhänger von 1942 mit kompletter Beladung

 

Die zur Beladung gehörende Tragkraftspritze, ausgestattet mit einem Breuermotor, kann auf der Ausstellungsgalerie im heutigen Feuerwehrgerätehaus besichtigt werden. Anlässlich des 100jährigen Gründungsfests 1976 wurde sie von den Mitgliedern der Feuerwehr restauriert. Auch wenn sie leider nicht mehr funktionstüchtig ist, wird sie doch als Meilenstein in der geschichtlichen Entwicklung der Feuerwehr Vierkirchen aufbewahrt.

 

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Tragkraftspritze von 1942

 

Die hauptsächlichen Einsätze dieser Tragkraftspritze wurden damals nach Bombenangriffen in München abgeleistet. Die nicht zum Wehrdienst Einberufenen mussten hier Brände löschen und Feuer-Wachdienste ableisten. Diese Einsätze dauerten oft mehrere Tage. Den Brandschutz des eigenen Dorfes übernahmen Frauen und Jugendliche, die für diese Aufgabe ausgebildet wurden. Auch aus diesem Weltkrieg, wie bereits aus dem 1. Weltkrieg, kamen mehrere Feuerwehrkameraden nicht mehr nach Hause zurück.

 

1945 bis 1946

Für Vierkirchen endete der Krieg mit dem Einzug der amerikanischen Truppen am 29.04.1945. In der turbulenten Zeit danach gingen wesentliche Teile des Schriftwesens und der Ausrüstung verloren, weshalb über die Geschichte unserer Feuerwehr aus der Zeit vor und während des Kriegs kaum schriftliche Überlieferungen existieren. Als einer der größten Brände in Vierkirchen ist der Pfarrstadelbrand am 20.12.1945 in der Chronik aufgezeichnet. Das große Gebäude brannte bis auf wenige Überreste vollständig ab.

 

In den folgenden Jahren wurde die Feuerwehr Vierkirchen zwar zu vielen Einsätzen gerufen, der Ort Vierkirchen selbst blieb aber von großen Bränden verschont. Nach dem Krieg wurde erst 1946 wieder mit der Aufbauarbeit in der Feuerwehr begonnen, Ausrüstung und Ausbildung wurden modernisiert. Dieser großen Aufgabe nahm sich der damalige Kommandant, langjährige Vorstand und späteres Ehrenmitglied Josef Korber an, der bis zu seinem Tod im Jahre 2000 ein reges Interesse an der Entwicklung unserer Feuerwehr zeigte.

 

Aus dem Krieg waren nun Sirenen vorhanden, die für Alarmierungszwecke verwendet werden konnten. Die Zeit der Alarmierung durch Hornisten, Trommler und durch das Läuten der Kirchenglocken fand damit auch in Vierkirchen ihr Ende.

 

1960 bis 1961

Die aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammende Tragkraftspritze wurde 1960 gegen eine neue TS8/8, Fabrikat Magirus, ersetzt. Diese Feuerlöschkreiselpumpe mit VW-Motor leistet bis ins Jahr 2008 ihren Dienst bei der Feuerwehr, war im LF8 untergebracht und wurde überwiegend bei der Löschwasserförderung über lange Schlauchstrecken eingesetzt.

 

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Tragkraftspritze von 1960

 

Bereits ein Jahr später, 1961, wurde durch die Gemeinde Vierkirchen von der Stadt Dachau ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF 15, Baujahr 1944, für DM 1.450,- beschafft. Dies war das erste selbstfahrende Löschfahrzeug in der Gemeinde. Diese Fahrzeugreihe wurde zu einer Zeit gebaut, als kriegsbedingt die wirtschaftliche Lage so ungünstig geworden war, daß Feuerwehrfahrzeuge infolge der Materialknappheit nur noch mit Hartfaser-Plattenverkleidung ausgestattet wurden. Zur Gewichtseinsparung wurden alle irgendwie entbehrlichen Gegenstände fortgelassen. Das Fahrzeug wurde auf einem 3-Tonnen-Fahrgestell des Opel Blitz aufgebaut.

 

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Im gleichen Jahr wurde die Ausrüstung um eine fahrbare, ausdrehbare Anhängeleiter mit 10 m Rettungshöhe erweitert. Diese mußte Ende der achziger Jahre aufgrund von Schäden am Leiternpark ausgemustert werden. Ersatz findet diese Leiter in den tragbaren Steck- und Schiebleitern auf den jetzt vorhandenen Löschfahrzeugen. Als sichtbaren Beweis der ständigen Ausbildung wurde 1961 unter Leitung des damaligen Kommandanten und heutigen Ehrenkommandanten Leonhard Märkl eine Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“ abgelegt. Die Feuerwehr Vierkirchen war damit die zweite Feuerwehr im Landkreis Dachau, die sich dieser Prüfung unterzog, und unterstrich bereits damals die hohe Motivation und die Ausbildungsbereitschaft der Aktiven im Feuerwehrdienst. Eine zweite Gruppe folgte 1969.

 

Mittlerweile gehört die Teilnahme an Leistungsprüfungen zum festen Bestandteil der Ausbildung bei der Feuerwehr Vierkirchen. Bei der intensiven Vorbereitung auf die Abnahme werden insbesondere die Grundtätigkeiten beim Löscheinsatz regelmäßig geübt, welche die Grundlage für die weiterführende Ausbildung bilden.

 

1965 bis 1969

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Fahrzeugweihe des TSF Ford Transit im Jahr 1966 durch Pfarrer Wolfgang Lanzinger

 

Durch die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs TSF am 21.12.1965 wurde der Neubau eines größeren Feuerwehrgerätehauses für 45.000 DM an der Dachauer Straße erforderlich. Gebaut wurde ein Gerätehaus mit zwei Stellplätzen und einem kleinen Aufenthaltsbereich. An der selben Stelle befindet sich auch heute unser neues Gerätehaus. Das TSF vom Fabrikat Ford Transit stand bis 1992 im Dienst.

 

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Feuerwehrgerätehaus von 1966 mit dem LF8 und dem TSF